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1. Kurz vor den Ferien

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Beitrag von Damian Jamie Robbinson Mo Dez 26, 2016 2:15 am

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Seit Tagen wurde er belästigt. Ständig und unaufhörlich. Irgendwann begann man dann auch mal nachzugeben und auch wenn Damian Jamie Robbinson eigentlich ein sehr standhafter Mensch war, so war auch er nicht unerschütterlich. Auch wenn er es versucht hatte und unerbittlich oft seinen damaligen besten und nun mittlerweile wieder sehr guten Freund abgewimmelte hatte… er wusste wann es genug war und dieser Zeitpunkt war nun mittlerweile mit absolut unbestechlich hoher Wahrscheinlichkeit erreicht.

Es waren Zettelchen gewesen. Unmöglich viele Zettelchen in allen Größen und Farben welche ihm zugesteckt worden waren. Ob während des Unterrichts, während des Essens, nach dem Aufstehen oder nachdem er aus dem Badezimmer zurückgekommen war. Seit er Damian Quentin Rushton, der, wie sie amüsiert damals im ersten Jahrgang festgestellt hatten, denselben Vornamen wie er trug, in einem Nebensatz davon berichtet hatte, dass er eventuell zu Weihnachten nicht nach Hause fahren würde, arbeitete er hartnäckig daran ihn dazu zu überreden, dass er doch bitte mit ihm mitfahren sollte. Mit seiner Familie Weihnachten feiern sollte und bei allem was DJ (so wurde er meistens genannt) wichtig war; er konnte sich eigentlich nichts Schlimmeres vorstellen, als mit einem wie Damien Quentin Rushton, der in einem reichen Haushalt lebte, welche auf eine beinahe schon grausige Art und Weise auf Traditionen bestand, den 24.12 sowie die umliegenden Tage zu verbringen.

Dabei war wie bereits erwähnt, nicht das fragende Individuum an sich der Schuldtragende. Es war eher seine Familie die ihn abschreckte. Nicht nur die Familie an sich, auch die Tatsache, dass er dann seine Feiertage bei quasi Fremden verbringen würde, anstatt bei den Leuten die er liebte. Seine kleinen Schwestern und Brüder, seine Eltern, sein Großonkel James… All diese Menschen lagen ihm so sehr am Herzen und er würde sie nicht sehen können, weil er schlicht und einfach das Geld für die Heim und Rückreise nicht auftreiben konnte. Natürlich wäre es sich finanziell ausgegangen. Irgendwie bestimmt. Doch sträubte der junge Mann sich ein wenig dagegen, dass seine jüngeren Geschwister - wobei die jüngste seine kleine Schwester Marly gerade einmal 5 Jahre alt war und noch immer glaubte, dass Wichtel und nicht ihr Vater ihre Weihnachtsgeschenke verpackten – in den Möglichkeiten der Beschenkung beschnitten werden würden, weil sich alle auch noch zusätzlich um die Finanzierung seiner Anreise kümmern mussten.

So war es also nicht lediglich die Hartnäckigkeit von Damian Quentin (welchen DJ in Parodie auf seinen Spitznamen gerne nur DQ nannte), die ihn dazu gebracht hatte, dass er sich schlussendlich doch zu einer positiven Antwort hinreißen hat lassen, sondern auch die Sehnsucht, die ihn ab und an heimgesucht hatte, wenn er daran dachte, dass sein Freund zu Hause mit all seinen Lieben sitzen würde, während er einsam und verlassen in Hogwarts sein würde um dort ein solitäres Fest zu feiern.



Die Brille des anderen lag am Nachtkästchen seines Zimmermitbewohners. Es war der Samstag vor den Weihnachtsferien. Bald würden alle nach Hause fahren, die meisten waren schon aufgeregt und viele mussten erst Geschenke besorgen. Aus diesem Grund, schien der Schlafsaal an diesem Tag wie ausgestorben zu sein. Keine Menschenseele außer ihm und DQ war noch hier. Die anderen Jungs waren bereits früh verschwunden.

Dafür dass es ein Samstag war, war es erschreckend ruhig. Nur das leise, gleichmäßige Atmen des jungen Ceccarelli erfüllte mit leisen Klängen den Raum und hüllte ihn in eine müde Atmosphäre der Schläfrigkeit. Von draußen rauschte ab und an ein Schwall von unklaren Geräuschen, doch sonst war es herrlich und doch so bedrückend still.
Sie waren nur zu zweit. Nur DQ und er selbst.

Erinnerungen, die so verschwommen und unklar waren, wie die Weissagungen ihrer Astronomieprofessorin überkamen ihn, als er sich dessen immer mehr bewusstwurde. Das letzte Mal, als sie alleine waren…. DJ verbot sich selbst strengstens zu sehr über dieses Erlebnis nachzudenken. Je klarer es wurde, desto unangenehmer wurde es ihm nämlich. Darum sollte er es besser gleich lassen, denn was im Schatten des Gedächtnisses verborgen lag, tat sich schwer an der Oberfläche und dem Spiegel der Wahrheit zu kratzen.

Damian spielte nervös mit dem Zettel in seiner Hand. Durch das viele auf und wieder zusammenfalten war er mittlerweile schrecklich zerknittert.

Drei kleine Kästchen waren nebeneinander gezeichnet. Wie in der Grundschule stand neben dem einen „Ja“, neben dem anderen „Nein“ und neben dem letzten „Vielleicht“. Bisher hatte er Letzteres immer ausgestrichen gehabt und es mit einem freundlichen „Fuck You“ ausgebessert gehabt. Doch nun war das anders.
Den Zettel, welchen er gestern Abend noch unter seinem Kopfkissen gefunden hatte, hatte er diesesmal anders ausgefüllt und das Häkchen bei Ja machte ihn schrecklich nervös.

Dabei musste er sich beeilen. Er wollte auf keinen Fall, dass DQ wach war, wenn er ihm seine Antwort gab. Das wäre ja noch schöner. Er wollte einfach nicht darüber reden, dass er sich auf diesen Deal einließ. Wobei…über dieses eine kleine Detail würde er schon gerne bescheid wissen, denn das würde viel über seine Entscheidung ausmachen.
Noch ein letztes Mal sammelte der Löwe sich, ehe er schließlich die Brille des anderen nahm, so wie auch den Zettel und begann mit diesen beiden Dingen herumzuwerken, bis das Papier fest und sicher an einem der Gläser befestigt war.
Mit einem zufriedenen Lächeln sah er das Gestell an, nickte sich selbst quasi zustimmend zu (eine Gestik des Lobs?) und legte es wieder an den Nachttisch. DQ schien noch immer selig zu schlafen und nicht das geringste seiner Klebeaktion mitbekommen zu haben.

Ausgezeichnet. Nun musste er es nur noch schaffen schnell außer Reichweite zu geraten bevor sein Freund aufwachte und das am Besten für den restlichen Tag. Zwecks dieser Sache konnten sie ja immerhin auch noch später sprechen.
Vorsichtig schlich er also zu seinem Bett um sich seine Schuhe zu holen. So weit so gut. Anziehen könnte er sie auch draußen. Das musste er nicht zwingend hier machen. Zeitsparen. Zeitsparen, war die Devise.
Vorsichtig schnappte er sich also die roten Chucks, schlich nahe Tür und … stolperte unverhofft über andere welche einfach so vor dem rettenden Ausgang lagen. Mit einem fluchenden Zischen trat er gegen die Sneakers, gegen die Tür und gegen alles was sonst noch so in der Nähe war. Ja, so viel zu leise und ruhig sein.
Ein gemurmeltes und leises Seufzen, welches aus der Richtung des Bettes kam, ließ ihn augenblicklich verstummen.

„Alfie?“, hörte er es leise Flüstern.

Der plötzliche Impuls einfach zu flüchten war mit einem mal übermächtig. Stattdessen besann er sich aber dazu einfach ruhig da zu stehen. Eventuell würde er ja einfach wieder einschlafen.
Stattdessen bewegte sich in dem Bett aber wieder etwas und mit einem Mal ging auch das Licht an. Noch immer ein wenig steif, drehte sich der junge Mann um, nur um in die verschlafenen Augen seines Zimmergenossens zu sehen, der sich über diese rieb und schließlich blind nach der Brille griff.

Für eine Sekunde glaubte er, dass sein Herz zu schlagen aufhören würde. Er konnte lediglich wie versteinert zusehen, wie sich Damian die Brille aufsetzte, kurz verwundert dreinschaute, versuche über das Glas zu putzen um dann fest zu stellen, dass dies nicht ging. DJ konnte beobachten, wie dem anderen langsam ein Licht aufging, als er die Brille umdrehte und das angekreuzte Feld mit ‚Ja‘ sah. DJ konnte beobachten wie sich Damians Gesicht erhellte und ihn plötzlich ein Paar strahlender Augen anstarrten und die Panik, dass er nicht wusste, wie er auf diese Freude reagieren sollte, nahm immer stärker zu. Irgendwie fühlte er sich schrecklich in die Ecke gedrängt. Dabei stand er doch so unglaublich weit weg von seinem Freund! Vermutlich bezeugte diese Situation lediglich dass es nicht immer physische Nähe benötigte um jemanden (zu) nahe zu sein…oder so irgendwie auf alle Fälle.

„Bei Merlins Bart! Du kommst mit?! Das ist ja grandios!“, rief der Junge ihm zu, welcher noch immer im Bett lag und auch nicht den Anschein machte, als würde er das allzu bald vorhaben.


DJ zuckte kurz unbehaglich mit den Schultern, ehe er zu einem Nicken ansetzte. Gott. Wieso war ihm das so wichtig? Wieso freute der Kerl sich so?! Das war doch eigenartig! Und…Und…
Kaum war der Gedanke zu Ende gedacht, erschlug die daraus gewonnene Erkenntnis ihn auf einmal. Mit großen unsicheren Augen sah er den anderen an. Um Himmels Willen… Was wenn diese dumme Angelegenheit… wenn dieser kleine Zwischenfall für DQ doch …
DJ fühlte sich noch mehr als zuvor wie versteinert. Wagte es nicht sich zu bewegen. Keinen Zentimeter. Er starrte nur. Konnte nur starren und scheinbar fiel dass auch Damian ein, der nun ein wenig unsicher nachfragte, ob denn alles in Ordnung sei.
Kein Wunder… Es musste eigenartig sein, wenn man sich so freute und die Person, welche die Freude verursacht hatte, nichts Besseres zu tun hatte, als ihn anzusehen wie ein Autobus.


„Was habe ich denn falsch gemacht?“, fragte DQ nun sogar und ein Hauch von schlechten Gewissen durchzog DJ mit einem mal. So sehr, dass seine Bedenken einfach aus ihm herausplatzten.


„Es war für dich doch nichts oder?!“, wollte er also wissen. Seine Stimme war dabei schrecklich unsicher. Und ein wenig abgeschreckt, als würde er Angst vor der Antwort haben.


„Was meinst du denn damit?“, erwiderte Damian, während er ein Gähnen unterdrückte. Dabei verzog er sein Gesicht ein klein wenig und bei dem Anblick ging DJ das Herz ein wenig auf. Etwas dass er niemals zugeben würde. Lieber würde er sich den Mund zunähen.


„Das… Die Knutscherei…also…du und ich… und…“, stammelte er nun nur noch sehr kümmerlich als Antwort und ganz wie er es sich dachte, dauerte es ein wenig bis DQ das nächste Mal seine Stimme erhob.
Vielleicht war er verwirrt. Vielleicht wollte er auch nur nichts darauf sagen. Jedenfalls war es kurz still und DJ hielt die Luft an, als sein Gegenüber schließlich doch zu einer Aussage ansetzte.


„Was soll damit sein?“, fragte er.
Vorsichtig. Vortastend.


„Ich will…“, begann der Jüngere der beiden also. „Ich will nur, dass du weißt, dass es nichts damit zu tun haben wird, wenn ich mit dir mitfahre…und falls du doch…also falls das für dich etwas bedeutet hatte…dann würde ich vorziehen, mich der Reise nicht anzuschließen.“

Bei Merlins Bart, es war draußen. Es ging deutlich schwer und das schlechte Gewissen packte ihn mit einer schrecklichen Grausamkeit aber immerhin war seine Frage nun gestellt. Es war absurd, aber dennoch fiel ihm in diesem Moment ein klein wenig ein Stein von dem Herzen. Es war egal welche Antwort nun kommen würde. Naja fast egal… Sie würde immerhin über seine Ferien entscheiden. Aber wenigstens konnte er so, auf diese Weise, endlich wissen was vor sich ging und das allein verschaffte ihm eine große Erleichterung.

Damians Gesicht zuckte einige Male unerklärlich. Einige Sekunden lang, öffnete er kurz den Mund, nur um ihn kurz darauf wieder zu schließen.
Es dauerte wieder eine kurze Weile an, bis er seine Sprache gefunden hatte. DJ schob das schlicht weg auf die Müdigkeit.


„A-Aber nein!“, begann er mit einem kleinen Stottern, welches der Gryffindor geschickt überhörte. „Ich…Also das…für mich war das natürlich auch nur Spaß…Spaß was sonst. Ein Versehen. Keine Sorge.“

Schön! Diese Antwort wollte er hören. Auf DJs Gesicht bildete sich ein Lächeln, ehe er dem anderen nochmal zu nickte und schließlich tatsächlich das Zimmer verließ. Und zwar mit dem Gedanken, dass er zu Weihnachten nicht alleine sein musste.

***
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