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4. Willkommen bei den Rushtons !

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Beitrag von Damian Ceccarelli-Rushton Do Jan 12, 2017 7:43 pm

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23. Dezember 2020
Am Abend
Damian Ceccarelli-Rushton
Damian Ceccarelli-Rushton
Damian Quentin Rushton

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Beitrag von Damian Ceccarelli-Rushton Fr Jan 13, 2017 12:12 am

Ein üppiges Tor, ein hoher Zaun, verdeckt von einer Hecke, eine mit Schnee bedeckte Auffahrt und zwei Gebäude, die zu ein und demselben Grundstück gehörten. Das alles würde Jamie auffallen und Quentin wusste nicht, was sein Besucher davon halten würde. Es war ihm selbst schon etwas unangenehm, denn er prahlte nicht gerne mit dem Reichtum, den seine Familie besaß. Es war schon ungut, dass sein Bruder sie mit dem neuen Auto abgeholt hatte, bei dem schon er selbst die Augen hatte aufreißen müssen. In Hogwarts war Quentin einfach ein Gryffindor mit einer Schuluniform, die nicht abgetragen war, ob von den Geschwistern, oder weil sie aus dem Second-hand-Shop stammte. Sonst erkannte niemand, dass er Geld besaß. Zumindest nicht, wenn das Wochenende nicht herein gebrochen war und sie ab der 3. auch dann auch einmal in Zivilbekleidung rum laufen durften. Selbst dann musste es nicht heißen, dass er ein Kind mit reicher Familie war. Er konnte einfach Wert auf Kleidung legen…was er ja genau genommen tat. Tobias fuhr so weit hinauf, wie es für seine Neuanschaffung möglich war. Vor dem Eingang des Hauses befanden sich zwei Bögen, die ein Dach, oder eher eine kleine Terrasse trugen, sodass eine ganz kleine Fläche trocken blieb, vor der Eingangstüre. Quentins Bruder hatte sich einfach in die Einfahrt gestellt.
,,Bist du dir sicher, dass du da stehen bleiben willst?‘‘ fragte DQ nach. Mittlerweile hatte er schon mitbekommen, dass seine Eltern noch nicht daheim sein würden, wenn sie heim kehrten und zudem, dass sie wohl am gestrigen Tag einen Streit gehabt hatten, der ärgerer Natur hatte sein müssen, wenn sich seine Geschwister noch einen Tag danach unterhielten, denn ansonsten verfolgen diese Wörteleien schnell wieder aus den Gedächtnissen. Zudem hätten sie am Tag davor ihren 19. Heiratstag feiern müssen und es war doch wirklich kein gutes Zeichen, wenn sie diesen mit einem Streit verbrachten, welcher Natur er auch immer gewesen war. Seine Geschwister, wussten wahrscheinlich auch nicht viel mehr und Damian wollte nicht genauer nachfragen, doch Sorge hatte er schon. So lange hatte er die Familie nicht mehr zu Gesicht bekommen und dann herrschte angeblich kein gutes Klima hier. Damian könnte sich wahrlich Schöneres vorstellen.
,,Dad hat sowohl etwas dagegen, wenn ich ihm die Wiese umdrehe, als auch hier stehe.‘‘ zuckte Tobias mit den Schultern, schaltete den Motor ab und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss, nur um in am Finger einmal drehen zu lassen und dann auszusteigen.
,,Die können schon durch den Schnee waten. Das trau ich den Herrschaften schon zu.‘‘ mischte sich Josephine ein, die ebenso gerade ausstieg. Quentin und Jamie folgten ihnen und landeten ebenso direkt im Schnee, der ihnen bis zu den Unterschenkeln reichte. Der Weg war gerade so breit wie das Auto selbst, doch sterben würden sie daran eher nicht. Ihre Hosenbeine würden zwar durchnässt sein, bis sie bei der Haustüre angelangt waren, das wäre aber nicht schädlich. Quentin musste den Drang unterdrücken, Jamie mit einem Schneeball zu bewerfen, oder auch Josephine, die gerade angeekelt den Schnee betrachtete und sich doch recht geschickt verhielt, mit diesen hochhackigen Schuhen.
,,Wenn wir das schon müssen.‘‘ murmelte sie und stapfte davon, zur Haustüre, als sie auch schon der erste Schneeball am Kopf traf und sie laut aufschrie und eine Windböe entstehen ließ, die direkt den Pulverschnee in Tobias Gesicht verwehen ließ, der sich kurz schüttelte und sich lachend in den Schnee fallen ließ, um kurz darauf wieder aufzustehen und das weiße Zeug abzuklopfen.
,,Ich hatte nicht einmal mit so einer tollen Reaktion gerechnet.‘‘ verkündete er, kurz vor einem Lachanfall, während Josephine schimpfend im Haus verschwunden war. Jugendfrei war davon nicht alles gewesen. Jamie wirkte etwas steif, weshalb Quentin es nach wie vor nicht wagte, ihn zu bewerfen, wobei dieser wundervolle Schnee so verführerisch war.
,,Hat es heute geschneit hier?‘‘ fragte Jamie und schob den Schnee zwischen seinen Füßen hin und her.
,,Müsst ihr die Zicke fragen, ich war seit einer Woche nicht mehr da.‘‘ antwortete Damians großer Bruder und stapfte zum Kofferraum des Autos, um das Gepäck der Hogwarts-Schüler heraus zu heben und dem Besitzer in die Hand zu drücken. Mit einem Knall war der Deckel wieder zu und eingerastet. Die Mühe es zuzusperren machte er sich gar nicht. Hier würde niemand das Auto klauen.
,,Wieviel passt eigentlich in diesen Kofferraum?‘‘ wollte Jamie auch noch wissen. Er schien ein recht neugieriger Junge zu sein. Das gefiel Damian. Das zeugte von Intelligenz und Intelligenz stand ihm sehr gut.
,,So groß, dass wir eine Party mit mindestens 100 Leuten feiern könnten darin.‘‘ grinste Tobias, als schien er diese Idee wirklich in Betracht zu ziehen. Das wäre dann die sogenannte ,,Kofferraumparty‘‘ sein. Sie könnte glatt zu einer Legende werden.
,,Ich dachte du wärst dabei gewesen, als sich Mum und Dad…naja…als sie eine Auseinandersetzung gehabt hatten.‘‘ Außerdem könnte Damian einfach wieder nicht genau zugehört haben und sich gedanklich schon mit der Sorge beschäftigt haben. Er sollte wirklich einmal ordentlich zuhören.
,,Ne, das hat nur Josi mitbekommen. Studenten haben immerhin auch nichts Besseres zu tun.‘‘ sagte Tobias, während sie die wenigen Meter zur Tür gingen, wobei der Koffer recht schwer war und gerade Jamie sich abzumühen schien, wie Quentin es mithilfe eines kurzen Seitenblickes feststellte. Er würde es nicht wagen, ihm anzubieten, auch seinen Koffer zu tragen. Das könnte dieser falsch aufnehmen. Aber sie waren dann schnell bei der Tür und klopften die Schuhe an der Matte ab.
,,Willkommen bei den Rushtons!‘‘ verkündete Damian Quentin mit feierlicher Stimme, als sie eintraten. In der kleinen Eingangshalle hatte sich nichts verändert. Alles war so geblieben, wie er es verlassen hatte. Dunkle Holzvertäfelungen, ein roter, oder eher violetter Teppich, der durchgehend bis zur Treppe und hinauf verlief. Ein Tisch in der Mitte davon und ein Kronleuchter, der den Raum erhellte, mithilfe von Kerzen. Blickte man nach oben, entdeckte man eine Galerie, von der man hinab sehen konnte und oft praktisch war für Kinder, um zu überprüfen, welche nervigen Gäste die Eltern schon wieder erwarteten, so war es zumindest in seiner Kindheit gewesen und das auch noch unentdeckt, denn Menschen sahen äußerst selten nach oben. Links weg gab es eine Türe, die in die Küche und in das Esszimmerführten. Räume die miteinander verbunden waren. Geradeaus, rechts von der Treppe befand sich die Gästetoilette. Die rechte Türe führte in das Wohnzimmer der Rushtons und davon weg gab es noch zwei weitere Zimmer. Verglichen zum Anwesen von Damians Großeltern, war dieses Haus klein und fein. Das würde DJ höchst wahrscheinlich auch noch erkennen. Momentan blickte er sich noch in der Eingangshalle um. Das Ticken der Standuhr machte Damian etwas nervös, da es ihm irgendwie wichtig war, was DJ von seinem Heim hielt. Zur Ablenkung blickte er auf die Uhr. Es war keine normale Uhr. Sie hatte fünf Zeiger die jeweils das Bild eines Familienmitgliedes zeigten. Momentan war es zum Beispiel ein grübelnder Gesichtsausdruck von Damian. Seine Geschwister und er mochten dieses gute Stück nicht besonders. Anstatt von Ziffern standen darauf Orte, oder so Sachen wie: ,,In Lebensgefahr.‘‘ Damit konnten seine Eltern immer Bescheid wissen, ob es ihnen allen gut ging. Immerhin zeigte die Uhr nicht genau seinen Standort an. War er an keinem Ort, der dort oben angegeben war, gab es noch die Auswahl: ,,Auswärts.‘‘ Darauf zeigten momentan auch die Gesichter seiner Eltern. Sein eigenes und das seiner Schwester bezeugten, dass sie daheim waren. Damian war sich aber sicher, dass man diese Uhr mithilfe eines Zaubers austricksen konnte, jedoch wusste er auch nicht wirklich, wie sie funktionierte, außer dass sie Magie benötigte.
,,Unheimliches Teil.‘‘ stellte Jamie fest, der plötzlich neben Damian stand, wo er doch zuvor noch den Kamin und die Säulen betrachtet hatte.
,,Ein Standardeinrichtungsstück von Zaubererfamilien.‘‘ seufzte Damian schwer. ,,Leider…Tobias hätte sie schon fast einmal erledigt gehabt, doch was hilft schon gegen Raparo.‘‘
Jamie machte einen Gesichtsausruck, als wüsste er auch keine Antwort dazu und sah sich wieder weiter um. DJ stellte sich zum Tischchen, unter welchem sich ein roter Teppich befand und strich über die Blumen, die dort eingefrischt standen. Ein Winterstrauß aus Anemonen, Nelken und Hyazinthen. Blau und Weiß dominierten diesen Strauß und war eindeutig als Geschenk von Damians Vater an seine Mutter zu identifizieren, da blau ihre Lieblingsfarbe war. Als nächstes nahm er das einzige Gemälde in Augenschein, das hier hing. Zwei Kinder die auf einer Blumenwiese spielten, in altmodischen Gewändern und sehr glücklich aussahen. Ob es eine tiefere Bedeutung hatte, oder einfach nur so hing, das konnte Damian nicht sagen.
,,Komm, ich zeig dir zuerst mein Zimmer.‘‘ verkündete Quentin und berührte kurz die Hand von Jamie. Es war eher ein Hauch gewesen, doch eine Berührung war vorhanden gewesen und Damian musste kurz schlucken, bis er voran, die Stiegen hoch ging und darauf achtete, dass DJ ihm folgte.
Jede einzelne Stufe knarrte unter ihren Schritten. Unbemerkt schaffte man es nur sehr schwer da hoch. Ein anschleichen gab es nicht, so waren oft auch Versuche des heim Schleichens des Nächtens, von Josephine schief gegangen. Sie war eine dieser Slytherins, die am liebsten jeden Tag am Wochenende mit ihren Freunden verbrachte und das bis tief in die Nacht hinein. Mittlerweile war es ihre eigene Sache, doch als sie noch nicht volljährig gewesen war, hatte es einen ausgemachten Zeitpunkt gegeben, zu dem sie hatte daheim sein müssen. Gehalten hatte sie sich nie daran. Dies wäre glatt ein Charakterzug eines Gryffindors. Leider, oder gut für sie, hatte sie zu viele eines Slytherins. Die Damian jetzt nicht aufzählen müsste, denn DJ hatte das bestimmt schon selbst erkannt. Es würde Damian prinzipiell interessieren, was er so von seinen liebsten Geschwistern hielt. Gut kannte er ja noch nicht, doch wäre er jetzt für mehrere Tage in ihrer Gegenwart. Wobei Tobias nach Weihnachten wieder in der Wohnung in London, die er mit seiner Freundin Isabella teilte, sein würde. Es war auch nur mehr eine Frage der Zeit, bis die zwei alleine feiern würden, ganz ohne Familie. Damian hoffte, dieser Tag würde noch in der Ferne liegen. Er hatte Tobias gerne um sich.
Oben angekommen, bot sich DJ ein hoher, heller Raum, der ganz oben sitz zusammen ging. Hier standen einige Kostbarkeiten, verstaut in Vitrinen, oder stehend auf Sockeln. Damians Mutter hatte einen Faible für Alte Runen, schon seit ihrer Schulzeit, weshalb sie alle möglichen Gegenstände sammelte, die alte Magie enthielten. Vor allem Vasen befanden sich in ihrem Besitz, doch das wertvollste Stück war ein alter Dolch, hinter einer wirklich undurchdringbaren Vitrine. Er war silbern und hatte einen schwarzen Griff. An der Klinge konnte man verschiedenste Runen sehen und ursprünglicher Besitzer war wohl ein Zauberer gewesen, der nicht nur Gutes getan hatte damit. Deshalb durfte niemand das Ding angreifen, weil diese Runen nicht nur für Schönheitszwecke waren. Kein Wunder also, dass seine Mutter die besten Schutzzauber auf dieses Glas gelegt hatte, das den Dolch schützte. Damian hatte sich oft gefragt, ob man gewalttätige Gedanken bekommen würde, sollte man den Dolch in Händen halten. Außerdem hatte er immer Angst vor diesem Gegenstand, als könnte er durch die Scheibe fliegen und plötzlich in seinen Händen landen und er würde jeden verletzen damit, der ihm über den Weg lief. So war zumindest einmal einer seiner Träume verlaufen, als er noch jünger gewesen war. Mittlerweile glaubte er ja schon nicht mehr daran.
DJ hingegen schien sich mehr für die Vasen zu interessieren, die geradeaus in einem Glasschrank standen. Manche von ihnen waren schwarz, mit eingravierten Runen, andere sogar aus Bronze.
,,Weißt du wie alt die sind?‘‘ fragte DJ, ohne den Blick davon abzuwenden.
,,Alt…‘‘ antwortete Damian. ,,Nein…aus dem 1. Jahrhundert vor Christus?‘‘ Sicher war sich Damian da nicht. Er belegte zwar das Fach, beherrschte es auch gut, aber das Alter dieser Runen, die sich vor ihm befanden, hatte er schlichtweg vergessen, wobei seine Mutter das bestimmt gerne wiederholen würde. Gefunden hatte sie diese Stücke im Norden, noch in ihrer Jugend
,,Aha…‘‘ murmelte DJ und blickte sich weiter um. Wieder hingen hier etliche Gemälde und ein Mann in einem Ritterkostüm schien sie beide mit einem Schwert zu bedrohen, doch so sicher war sich Damian da nie, denn hinter diesem tauchten Reiter auf, die ihn zu verfolgen schienen.
,,Die hier…‘‘ Quentin zeigte auf eine Vase, die auf einem Sockel stand. ,,Stammt aus Ägypten und das hier, sind Hieroglyphen, die auch eine nähere, magische Bedeutung haben, wobei hier in England die Alten Runen wichtiger sind.‘‘ Ober der Vase hing ein Bild der Familie, die sie vor einer Pyramide zeigte. Damian war damals in etwa sechs Jahre alt gewesen und strahlte brillenlos in die Kamera, mit verwuscheltem, dunklen Haar, vor seinen Eltern stehend, neben den Geschwistern, die neun und elf Jahre alt gewesen waren. Sein Vater hatte eine Hand über die rechte Schulter seines Sohnes gelegt und ein Wind war aufgezogen, der ihnen allen die Hüte von den Köpfen geweht hatte.
,,Die ist von einem Basar aus Ägypten.‘‘ erklärte Damian und wusste nicht recht, ob das Jamie überhaupt interessierte. ,,Ein unwissender Händler hatte sie absolut unter ihrem Wert verkauft.‘‘ Es war ein Muggel gewesen, für den diese Gegenstände keinen Wert haben konnten, da er nicht wusste, was sich damit anstellen ließe.
,,Reist ihr viel?‘‘ erkundigte sich DJ und Damian konnte in die grünen Augen des Freundes sehen. Er umfasste sein eigenes, linkes Handgelenk, mit der anderen Hand und musste überlegen.
,,Relativ ja. Meist reisen wir in den Ferien nach Italien…nach Florenz…dort…egal…‘‘ Damian wollte DJ nicht auf die Nase binden, dass sie auch dort ein Haus besaßen. Zumindest seine Großeltern. Es war das Haus von Federico Ceccarelli, das er nie verkauft hatte, auch nicht nach der Auswanderung nach Dalkey. Es war ein Palazzo, mit einem Hof und einem Brunnen in der Mitte. Damian mochte es sehr an diesem Ort. ,,Wir reisen dann auch immer wieder durch Italien.‘‘
,,Ich war noch nie außerhalb von Großbritannien.‘‘ beteuerte DJ und Quentin fühlte sich schlecht deshalb. ,,Aber das werde ich ändern, dann, wenn die Schule vorbei ist.‘‘
Quentin kaute auf seiner Unterlippe. Er würde DJ gerne sagen, dass sie ja einmal gemeinsam wohin reisen könnten, dass er ihnen auch gerne Florenz zeigen würde, aber nein, dafür war nicht die rechte Zeit, sollte sie es einmal sein.
So führte er DJ weiter. Die Zimmer seiner Eltern und seiner Geschwister waren im linken Teil des Hauses, wenn man die Stiegen hoch ging und seines war im rechten. Vor der Zimmertüre befand sich auch der Aufgang zu den Räumlichkeiten der Hauselfen. Genau über dem Zimmer von Damian wurde für sie ein Dachboden ausgebaut, weshalb seine Decke nicht so hoch ist, wie die der anderen, dennoch hoch genug. Er musste nicht unbedingt in den Giebel hochblicken. Der Aufgang war eine steile, hölzerne Treppe, doch Hauselfen waren keine in Sicht, also drückte Damian die goldene Klinke seiner Zimmertüre nach unten, in der anderen nach wie vor den Koffer haltend. Er war hier schon seit Monaten nicht gewesen. Immerhin verstaubte das Zimmer nicht, da sich die Elfen drum kümmerten. Die Türe schwang auf und zunächst war nichts sichtbar, außer den Lichtstreifen, die durch die zwei großen Fenster schienen und in der Mitte des Raumes aufeinander trafen, als würden sie Damian den Weg zum Licht zeigen. Er griff wie automatisch links neben sich und fasste nach einer Packung Streichhölzern. Den Koffer ließ er dort stehen. Ein klackerndes Geräusch ertönte aus der Schachtel, als er sie aufhob und damit zur Mitte des Raumes ging. Er zog den Sessel seines Schreibtisches herbei, als er erkannte, dass er sonst nicht hoch kommen würde, da ihm der kleine Kronleuchter, aus schwarzem Metall, zu weit über dem Boden hing. Mit diesem Hilfsmittel jedoch gelang es ihm und er konnte jede der fünf Kerzen anzünden, die niemals abrennen konnten, da es keine normalen waren. Es war für Minderjährige Hexen und Zauberer kein leichtes Unterfangen, in einem Haus von Zauberern Licht zu erzeugen. Seine Eltern hatten es leicht. Sie mussten einmal die Hand bewegen und schon erleuchteten die Kerzen. So also stieg Damian wieder vom Stuhl und schob ihn zurück, zum dunkelbraunen Schreibtisch, der gleich vor dem Fenster stand, das sich geradeaus von der Zimmertüre befand. An der rechten Wand stand sein Bett, dass die gleiche Holzmusterung hatte, wie der Schreibtisch und auch der Rest seiner Möbel in diesem Zimmer. Er mochte es, wenn jedes Stück zum anderen passte. Quentin legte sehr viel Wert darauf. Die linke Wand bestand nur aus Bücherregalen, die vollgestellt waren. Der Rushton-Haushalt besaß zu Damians Verdruss keine eigene Bibliothek, weshalb er die Bücher selbst lagern musste hier. Die Bibliothek im Ceccarelli-Haus schätzte er sehr. Sie war gewaltig und überall wo man hinsah, gab es nur Bücher. Doch unter diesen Umständen hatte er daheim sein eigenes Bücher-Reich aufbauen müssen. Die meisten handelten von Hexen und Zauberern, aber auch von Welten, die dieser hier kaum glichen. Auch Exemplare von Muggelliteratur befanden sich in diesem Regal, versteckt, in zweiter Reihe. Sie stammten alle aus dem Muggel-London, durch das Damian so gerne spazierte. Leider kam er nur sehr selten dazu, denn oft war er nicht alleine dort und sonst wollte ihn keiner begleiten. Quentin fand Muggel jedoch so faszinierend, wie sie ihre Welt so zauberhaft machen wollten, wie sie für Magier war und oft viel fortschrittlicher waren. Damian würde Elektrizität ebenfalls sehr schätzen. Es glich Magie, wenn nur ein Knopf betätigt werden musste und plötzlich Licht erschien.
,,Das Licht…,‘‘ Damian nickte nach oben ,,…es ist sehr rückschrittlich…nicht?‘‘ Erneut begutachtete Quentin den Anderen aufmerksam. Er war in das persönliche Reich des Rushton-Jungen eingetreten. Es würde offen seine Persönlichkeit wiederspiegeln. Unter anderem an der peniblen Ordnung sichtbar, die hier zusätzlich von zwei Hauselfen kontrolliert wurde.
,,Etwas…‘‘ lächelte Damian und starrte auf die Plakate, die an Damians Wand hingen. ,,Zumindest ist es anders.‘‘
,,Ja das stimmt.‘‘ murmelte Quentin und setzte sich auf das Bett, um nicht starr in der Gegend rum zu liegen. Somit hatte er sich auf eine Überdecke gesetzt, die blau war und mit Sternen bestickt worden war. Vielleicht konnte das als etwas kindlich gesehen werden. Die Bettwäsche jedoch war einfach nur dunkelblau. Zum Glück hatte Boldy, der männliche Hauself, nicht die grüne Bettwäsche mit den Bären aufgezogen. Dann hätte er gewünscht, der Boden würde sich auftun. So konnte er die Sterne gerade noch tolerieren. Immerhin hatte er sich vor drei Jahren für den Kauf davon entschieden.
,,Keine Gryffindor-Banner.‘‘ stellte DJ fest und stand noch immer mitten im Raum.
,,Nein…ich…ich…hänge lieber Plakate meiner Lieblingsbands auf.‘‘ erläuterte Damian und faste sich in das Haar. Wie sollte er DJ auch erklären, dass er in diesem Haus mit keinen Gryffindor Fahnen herum wedeln wollte. Das war sozusagen feindliches Territorium und Damian verabscheute eben dieses Schubladendenken. Immerhin hingen bis auf in den Zimmern von Josi und Tobi auch keine Slytherin Banner, soweit er richtig lag. Höchstens Fotos von Familienmitgliedern in Schuluniform.
,,Was sind deine Lieblingsbands?‘‘ fragte Jamie und ging näher an die Wand voller Poster. ,,Irische wie es scheint.‘‘ Damian nickte nur, wobei Jamie das eigentlich nicht sehen konnte.
,,Sind das Zauberer?‘‘ fragte DJ verwundert und drehte sich zu Quentin um.
,,Ja natürlich.‘‘ grinste er. Sonst würden hier keine Plakate hängen von ihnen. Das war ein ähnlicher Fall, wie mit den Gryffindor Bannern und den Muggel-Büchern, die in der zweiten Reihe standen.
,,Komisch…die sind auch unter Muggeln bekannt.‘‘ stellte DJ grübelnd fest. ,,Und du magst Sterne?‘‘ Darauf kam er nicht nur wegen der Überdecke, sondern auch wegen des Teppichs, der in der Mitte des Raumes lag. Außerdem stand im Eck ein Teleskop. Wenn Damian den Schreibtisch weg zog, konnte er perfekt in den Himmel blicken, mit dieser Gerätschaft. Momentan würden sie darin nichts sehen können, da der es wieder zu schneien begonnen hatte und die Wolken keinen Blick auf die Sterne frei ließen.
,,Jap.‘‘ bestätigte er nickend und stützte sich mit beiden Händen nach hinten ab. ,,Falls du ein Bad aufsuchen musst: Dann musst du einfach durch die rechte von diesen beiden Türen gehen.‘‘ Damian zeigte auf die Tür, rechts bei der gegenüberliegenden Wand. Ging er durch die linke, würde er in den begehbaren Kleiderschrank von Damian gelangen, was dieser mit allen Mitteln verhindern wollte. DJ musste nicht wissen, dass er Unmengen von Schuhen besaß und auch einen Faible für Klamotten hatte. Er besaß alleine schon 5 Lederjacken. Zwei gefütterte und drei ungefütterte – wodurch er auf die Idee kam, nach seinem Hamster zu sehen! Vorher noch warf er dem Freund die Schachtel mit den Streichhölzern zu.
,,Links neben der Türe findet sich eine kleinere Lampe im Bad. Normalerweise erledigen die Hauselfen das mit dem Licht, bevor ich Heim kehre, aber sie haben es wohl vergessen." erklärte Damian und begann schon nach der Brusttasche zu tasten.
,,Danke für die Info.‘‘ DJ verschwand wirklich durch die richtige Türe und würde ein geputztes Bad, mit Fließen am Boden vorfinden, die wie Holz aussahen und an der Wand wie grauer Stein. Eine Toilette und eine Dusche, die nur durch Glaswände vom Rest abgetrennt wurde, wie auch ein Waschbecken, sorgten für Damians Komfort in der Heimat.
Schnell griff Damian in seine Brusttasche und stellte erleichtert fest, dass es Levius gut ging. So lange konnte nur der Hamster schlafen. Quentin stand auf und bewegte sich zum großen Käfig, der sich rechts neben dem Bett befand, auf einem niedrigen Tischchen. An und für sich würde er den Hamster nicht einsperren müssen, da er sich ohnehin nicht viel bewegte, doch diente er eher als Schutz vor der Katze seiner Mutter. Nellie, die norwegische Waldkatze, war ein verdammt launisches Tier, dem Quentin alles zutraute. Auch den Mord an seinem geliebten Levius. Nicht erst einmal hatte sie eine ganze Vogelfamilie, tot, vor der Haustüre, aufgereiht nach Größe, hingelegt. Diesen großen Käfig hätte sich der Gryffindor aber sparen können. Alles was Levius brauchte war eine dunkle Schlafecke, einen Fressnapf und ein Rad. Diese ganzen Röhren und Rutschen und was nicht noch alles, ignorierte das faule Ding ohnehin. Immerhin sah dieses Konstrukt sehr künstlerisch aus und störte das Auge nicht und Nellie konnte ihm auch nichts anhaben, die alte Katze.
,,Was ist hinter der anderen Türe?‘‘ wollte DJ wissen, der mittlerweile wieder zurück gekehrt war.
,,Da?‘‘ Damian kratzte sich am Hinterkopf. ,,Das…ist nur eine Abstellkammer.‘‘ Er wollte ihm diesen Raum einfach auf keinen Fall zeigen. Zudem war darin sein riesiger Teddybär, den er schon seit seinem 4. Lebensjahr besitzt und von welchem er sich niemals trennen würde. Den Hauselfen hatte er aufgetragen, den Teddybären dort zu verstauen, als DJ ihm zu den gemeinsamen Ferien zugesagt hatte.
,,Ihr habt keine Leichen im Keller, sondern in deinem Abstellraum?‘‘ fragte DJ scherzhalber und Damian lachte laut auf, in einer sehr amüsierten Tonlage und verstummte abrupt, als die Zimmertüre ungefragt aufging und zwei große Augen herein starrten.
,,Master Damian, das Essen ist fertig. Es gibt Spaghetti mit Pesto‘‘ sagte der Hauself mit einer hohen, kratzigen Stimme und wackelte mit den großen spitzen Ohren.
,,Boldy!‘‘ rief Damian erfreut aus und war kurz davor, den Elfen in den Arm zu nehmen, doch da nahm er sich noch rechtzeitig zurück. Es war unüblich, Umarmungen mit Hauselfen auszutauschen, obwohl er das Hauselfen Paar, Tibsey und Boldy, schon sein Leben lang kannte.
,,Ich bin froh dich wieder zu Gesicht zu bekommen.‘‘ strahlte DQ, dieses Mal nur etwas zurückhaltender wieder.
,,Ich mich ebenfalls, Master Damian.‘‘ grinste der Hauself und klimperte mit seinen langen, dunklen Wimpern, als würde er damit seine Freude noch besser zur Geltung bringen wollen. ,,Auch über Ihren Besuch sind ich und meine Frau hellstens erfreut.‘‘ Boldy verneigte sich vor DJ und verschwand wieder aus dem Raum, ohne ein weiteres Wort. DJ sah ihm etwas verwundert nach, überfordert mit dieser Höflichkeit.
,,Spero le piace Pesto, Signor!‘‘ grinste Damian und war sich nicht einmal sicher, ob er es richtig gesagt hatte. Der mütterliche Teil seiner Familie stammte ursprünglich aus Italien, doch beherrschte lediglich Tobias unter den Geschwistern diese Sprache. Bei den jüngeren Kindern hatte es die Mutter nicht mehr als wichtig erachtet, ihnen diese Sprache näher zu bringen. Es könnte auch lediglich aufgrund von Faulheit passiert sein, auch seitens der Kinder. Deshalb beherrschte Damian lediglich ein paar Vokabeln und nur wenig Grammatik.
,,Wie bitte?‘‘ fragte DJ verdutzt, wie erwartet und Damian biss sich auf die Unterlippe. DJ hatte vielleicht schon einmal mitbekommen, dass Damian manchmal kläglich daran scheiterte, diese Sprache einzusetzen.
,,Ich hoffe du magst dieses Leibgericht meiner Familie. Nach einem ganz alten Rezept, noch niemals von einem Mitglied der Familie selbst gekocht, jedoch gerne selbst verdrückt. Wirklich. Wir können alle nicht kochen…wobei…Dad kann es, tut es aber nie.‘‘ erläuterte Damian in einer schnellen Geschwindigkeit und dachte an die seltenen Tage zurück, an denen sein Vater für die Familie gekocht hatte. Sein bestes Gericht ist Roastbeef mit Rotweinschalotten und karamellisierten Karotten. Alleine der Gedanke daran ließ den Speichel im Mund zusammen fließen und sein Magen begann zu knurren, zum Glück zu leise, damit es nicht von DJ vernommen wurde.
,,Ja…ich denke…‘‘ murmelte DJ und machte einen Schritt Richtung Tür und veranlasste damit, dass Damian voran ging.
Am Gang spazierte ihnen Tobias, der sie die Treppen hinab begleitete, mit Händen, die in seine Hosentaschen gesteckt waren.
,,Ganz ungewohnt, wieder zum Essen gerufen zu werden.‘‘ bemerkte Tobias und legte die linke Hand an das Treppengeländer. ,,Ich ernähre mich jetzt immer nur vom Lieferdienst. Gottseidank gibt’s den, sonst würde ich echt verhungern.‘‘
,,Schon mal mit selbst kochen probiert?‘‘ scherzte Damian und grinste seinen Bruder an.
,,Das würde in einer Katastrophe enden.‘‘ gab der andere zu und spazierte schneller voran. Sie waren bereits in der Eingangshalle angekommen und mussten nur durch die rechte Tür gehen, dann standen sie in einer großen Küche, aus dunklem Holz. Das gleiche Holz, wie das, aus dem die Balken gemacht worden waren, die an der Decke befestigt sind, im ganzen Haus. Tibsey, die Hauselfin schob gerade einen Topf über die dunkle Küchenplatte und ging wieder zur Kochstelle, die aus einem Herd bestand, der mit Feuer angeheizt werden musste. Summend rührte sie im Topf und bemerkte nicht die Anwesenheit der Kinder. Tobias hatte sich bereits zu Josephine gesellt, die am Esstisch, rechts neben der Küche saß. Der helle Essbereich wurde nur durch fünf Säulen, die vier Bögen bildeten, getrennt.
,,Hallo Tibsey!‘‘ begrüßte Damian die Hauselfin, die zuerst erschreckt zusammen zuckte und sich dann fröhlich umdrehte. Auch ihre Augen waren riesig und nahmen fast den gesamten Kopf ein. Ein Oval mit Augen.
,,Master Damian, welch eine Freude.‘‘ Sie schlug ihre beiden knochigen Hände zusammen, während sie noch den Kochlöffel in Händen hielt. Tibsey klang meist so, als hätte sie alleine fünf Weinflaschen verdrückt und war auch zusätzlich sehr ungeschickt. Dem war aber nicht so. Die Hauselfin litt an einer Krankheit, die ihre Sinne störte. Der Vater von Damian hätte sie schon längst vor die Türe gesetzt, doch die Mutter hatte das nicht zugelassen. Sie war zudem auch die Frau des männlichen Hauselfen und es wäre auch in Damians Augen absolut untragbar, als hatte der Vater diese Entscheidung nicht durchziehen können.
,,Später gibt es noch einen Kinderpunsch für die jungen Herren und einen anderen für die Erwachsenen.‘‘ verkündete Tibsey und rührte schnell weiter.
,,Uh ich liebe deinen Kinderpunsch.‘‘ freute sich Damian und sehnte sich nach diesem warmen Getränk. Mit der Lederjacke war ihm doch etwas kalt gewesen heute und er hatte sich noch immer nicht ganz erholt.
,,Ich weiß gar nicht, was ich am meisten vermisst habe. Den Punsch auf jeden Fall sehr.‘‘ lachte Damian.
,,Ich habe noch nie welchen getrunken.‘‘ beteuerte DJ und blickte desinteressiert drein. Bei den Rushtons gab es um Weihnachten sehr oft Punsch und Damian freute sich schon darauf, selbst einmal den mit Rum trinken zu dürfen und nicht Kinderpunsch gemacht zu bekommen, denn immerhin war er nun der einzige, der das noch nicht zu sich nehmen durfte, mit Ausnahme von DJ.
,,Dann wird es ein Geschmackserlebnis werden für dich!‘‘ teilte Damian mit. Er hatte noch nie von einem Kollegen gehört, dass er keinen Punsch getrunken hatte. Er hätte gedacht, das gebe es auch in Hogwarts zu Weihnachten. Selbst war er nie dort geblieben, da Damian immer mit seiner Familie feierte.
,,Bestimmt.‘‘ murmelte DJ und sie setzten sich ebenfalls zu Tisch, über welchem ein großer, schwarzer Leuchter hing, dessen Kerzen angezündet waren und ein helles Licht von sich gaben, wie auch die silbernen Kerzenständer. Der Kamin der sich auf der einen Längsseite des Raumes befand, war ebenfalls angefeuert worden und spendete angenehme Wärme und ein lauschiges Licht. Draußen war es bereits finster. Nur der Schnee reflektierte das Licht, sodass es heller war als sonst. Damian mochte den Schnee, aber hauptsächlich wenn er ihn von drinnen aus betrachten konnte, oder schnell wieder ins Warme flüchten konnte. Nass, im kalten zu verweilen, fand er fürchterlich, weshalb er den Schneeurlaub vor vier Jahren nicht wiederholen wollte. Da waren sie auf eine Almhotel gefahren, im Alpenland und mit den Besen den Berg runter gezischt. Für Josephine und den Vater war es ein Spaß gewesen, Tobias fand es annehmbar und die Mutter hatte meist nur den Service vom Hotel in Anspruch genommen. Hatte er das auch tun wollen, war er von allen nur aufgezogen worden. Damian war sich da aber sicher, dass Tobias sich auch lieber dem Team-Hotelservice angeschlossen hätte, aber nur zu feige gewesen war, um sich dafür auszusprechen.
,,Und Damian, wie war die Schule?‘‘ fragte Tobias, als die Nudeln und das Pesto auf den Tisch gestellt wurden und er schnell zulangte, um der erste zu sein.
,,Schule halt.‘‘ sagte Damian, als er durch er erkannte, dass er angesprochen worden war und er die Erinnerung wieder in den Hinterkopf steckte.
,,Du bist ein Schulliebhaber, also erzähl uns etwas von deiner Leidenschaft.‘‘ mischte sich Josi ein und riss Tobias die Spaghettizange aus der Hand, da sich der Bruder wieder einen Haufen auf den Teller gepatzt hatte. DJ bekam von Damian einen entschuldigenden Blick zugeworfen, denn eigentlich bekam der Gast immer zuerst, doch diese Manieren hatten die Geschwister offenkundig vergessen.
,,Du liebst also die Schule?‘‘ frage DJ amüsiert nach. Josephine hatte sich auch endlich den Teller, mit einer winzigen Portion angefüllt und Damian konnte dem Freund endlich den Löffel reichen, der sich bedankte dafür.
,,Josi, nimm dir bloß nicht zu viel.‘‘ wandte sich Tobias an seine Schwester, die ihn eiskalt ignorierte.
,,Tu ich gar nicht. Es gibt Fächer die mir mehr liegen und andere, für die man eben lernen muss.‘‘
,,Wie zum Beispiel den richtigen Schwung mit dem Zauberstab.‘‘ erinnerte sich Josephine. ,,Ich kann mich noch genau erinnern, als du vor der ersten Klasse vor dem Spiegel gestanden bist und den für dich viel zu großen Zauberstab hin und…‘‘
,,Lass das.‘‘ unterbrach Damian sie und blickte seine Schwester böse an. Damian hatte einen gewaltigen Wachstumsschub durchgemacht und davor war er eigentlich recht klein gewesen, doch sein Zauberstab hatte wohl gewusst, dass er eines Tages die Rushton-Größe erreichen würde, als er Damian als seinen Zauberer ausgewählt hatte. Also war ihm der Zauberstab viel zu groß gewesen und er hatte ihn auch nicht sonderlich lange halten können, da er auch recht schwer gewesen war für ihn.
,,Sauce, Fratelino?‘‘ fragte Josi und reichte Damian das Pesto, damit er sich auch endlich nehmen konnte. Die Spaghetti befanden sich bereits auf seinem Teller. Seine Portion glich nicht der seines Bruders, wenngleich Damian auch mehr genommen hatte, als sein Freund. Hoffentlich würde DJ satt werden. Damian machte sich ohnehin öfter Sorgen, ob DJ genug aß, so mager wie er war. Eigentlich fast unmöglich bei dem Essen in Hogwarts. Damian konnte sich da kaum zurückhalten, so gut wie es war und so viel Auswahl wie es gab.
,,Danke.‘‘ Damian nahm die Sauce an, die Josi ihm hin hielt und nahm sich eine ordentliche Portion von diesem köstlichen, grünen Schleim. Als Kind hatte er diese Sauce nie essen wollen, weil sie so giftig ausgesehen hatte. Dann, erst vor zwei Jahren, hatte er sie probiert und seither könnte er sich nur noch davon ernähren. Er war sich sicher, dass es deshalb Spaghetti mit Pesto gab an diesem Tag, denn sonst war es kein Essen für den Winter. Im Sommer gab es das mindestens einmal die Woche, da es ein leichtes Essen war und die Hitze nicht mehr zuließ.
,,Lasst es euch schmecken.‘‘ sagte Damian, wobei schon alle fleißig hinein löffelten.
,,Tfanke. Ebfals.‘‘ hörte er von DJ und auch seine Geschwister klangen ähnlich. Einen Moment noch blickte Damian auf den Freund, um sicher zu gehen, dass es ihm auch schmeckte. Dieser sah regelrecht begeistert drein, als er Gabel um Gabel in den Mund steckte und große, freudige Augen vorzeigte. Gerade wollte Damian selbst einen Bissen nehmen, da hörte er, dass sich die Eingangstüre öffnete und er vernahm die Stimmen seiner Eltern. Eine recht tiefe, männliche Stimme und eine angenehme, weibliche Stimme. Sie schienen sich mit Boldy zu unterhalten, der ihnen stets die Mäntel abnahm. Alle am Tisch hörten auf zu essen und DJ wischte sich den Mund an der Serviette ab. Seitdem die Türe auf und zu gegangen war, schien er angespannt zu sein, als wäre es eine große Sache, wenn er die Eltern von Damian kennen lernte. Naja und Damian erging es gleich. Er hatte sich nicht mehr gerührt und hielt die Gabel noch immer in der Hand, angespannt lauschend, was seine Eltern miteinander sprachen. Doch alles was er vernommen hatte, war ein Plausch mit den Hauselfen, hauptsächlich von seiner Mutter aus. Als DJ ihm einen Blick zuwarf, legte er die Gabel wieder vorsichtig auf den Teller, worauf sich noch immer eine Mundmenge befand. Die Schritte der Eltern kamen immer näher, das konnte Damian hören, denn er konzentrierte sich genau darauf.
,,Wie’s Dad wohl heute ergangen ist.‘‘ lachte Josephine, jedoch in verminderter Lautstärke.
,,Warum denn?‘‘ wollte Damian dringend wissen, doch Josephine zuckte nur mit den Achseln und blickte nach vorne.
,,Hey Mum.‘‘ Eine Frau mit dunklem, gelocktem Haar hatte den Raum betreten und bedachte alle Anwesenden mit einem Blick. Sie trug einen schwarzen Hosenanzug mit einer weißen Bluse und einer Perlenkette. In diesem Outfit sah sie noch respekteinflößender aus als sonst und eher wie eine Geschäftsfrau, als Mitglied der Strafverfolgungspatroullie.
,,Mahlzeit.‘‘ lächelte sie und lehnte sich leicht an eine der Säulen. Sie wirkte etwas müde, davon zeugten zumindest die leichten Augenringe.
,,Hi.‘‘ begrüßte auch Tobias seine Mutter und wandte sich dann wieder dem Essen zu. Damian wischte sich ebenfalls den Mund ab, stand auf und ging um den Tisch herum.
,,Dami mein Schatz, wie ich dich vermisst habe.‘‘ Damian konnte gar nicht aus, da schloss ihn seine Mutter schon in ihre Arme und strich ihm über das Haar. Sie hatte diesen blumigen Geruch, der Damian so vertraut war und den er als Markenzeichen seiner Mum ansah. Da fühlte er sich automatisch beschützt und das zuzugeben wäre ihm peinlich, denn immerhin war er bereits 16 Jahre alt, wenn auch erst seit kurzem. Da wurde man einfach nicht mehr von seiner Mutter umarmt, oder doch?
,,Hallo Mum.‘‘ murmelte er und als sie ihn wieder los ließ, richtete er wieder sein dunkles Haar, oder versuchte es zumindest, denn es stand ihm ohnehin immer zu Berge. Hoffentlich würde sich DJ nicht lustig machen über diese Szene und kannte das selbst von seinen Eltern. Wobei Damian ja die seinigen viel öfter sah, als DJ.
,,Und du bist DJ.‘‘ wandte sich die Mutter an den Freund, der bereits ebenfalls von seinem Platz aufgestanden war. ,,Es freut mich, dass du etwas Abwechslung in diese Winterferien bringst und hoffentlich findest du es schön bei uns. Fühl dich ganz wie zuhause.‘‘
,,Ich danke Ihnen, dass ich hier sein darf, Mrs. Rushton.‘‘ antwortete DJ und wirkte unsicherer als sonst, was Damian gar nicht gewohnt war von ihm. Meist legte DJ ein neutrales Verhalten an den Tag.
,,Du kannst mich gerne Hannah nennen.‘‘ DJ nickte und beide gaben sich die Hand. Der Freund zog seine Mundwinkel in die Höhe, um ein freundliches Gesicht zu mimen.
Der Vater betrat den Raum und alle wandten sich zu ihm um. Sein finsterer Blick war exakt der, den Damian immer versuchte zu meiden, denn dann hatte irgendjemand der Familie, oder ein Außenstehender etwas angestellt, das ihm nicht passte, oder er war einfach so mies drauf und ließ es alle spüren. Seine dunklen Augen sahen fast schwarz aus und sein Mund war verzogen, als hätte er einen üblen Geruch in der Nase. Er trug einen dunkelblauen Anzug mit Nadelstreifen und eine weiß karierte Krawatte. Er stellte sich rechts, hinter seine Frau, verschränkte die Arme und beachtete seinen frisch heim gekehrten Sohn nicht, sondern blickte lediglich den Gast an, ohne auch nur ein Wort von sich zu geben. Der Mann überragte Hannah um etwa 30 Zentimeter und selbst ohne die Größe, wirkte er auf andere oft angsteinflößend, weil einfach eine spezielle Wirkung von ihm ausging, selbst wenn er einen gerade nicht so ansah, als würde er ihn töten wollen.
,,Guten Abend, Mister Rushton…ich…bin Damian…Damian Robbinson.‘‘ DJ hielt Damians Vater die rechte Hand hin, doch dieser rührte sich nicht, sodass DJ die Hand unschlüssig wieder fallen ließ. Hannah warf ihrem Mann kurz einen zornigen Blick zu. Nur ganz kurz hatte es gewirkt, als hätten ihre Augen aufgeglüht.
,,Ihr müsst Jonathan entschuldigen, der Kater scheint wohl noch nicht ganz weg zu sein, stimmts Liebster?‘‘ lächelte sie und strich Jonathan kurz liebevoll über die Wange und ließ ihre linke Hand auf seiner rechten Schulter ruhen.
,,Weihnachtsfeiern sind prädestiniert dafür.‘‘ lachte Josephine und erntete ebenso diesen tödlichen Blick, woraufhin sie sich wieder den Spaghetti zuwandte.
,,Dad?‘‘ fragte Damian vorsichtig und blickte zu ihm hoch.
,,Damian.‘‘ Damit kehrte sein Vater um und er blickte ihm nur stumm hinterher, etwas schockiert über dessen unhöfliches Verhalten, das er sonst auch nicht kannte von ihm, zumindest nicht so offensichtlich. Sogar dem Onkel gegenüber zeigte er diese Abneigung nicht so offen, seiner Frau zuliebe.
,,Macht euch nichts draus, das wird sich morgen schon wieder bessern.‘‘ Hannah tätschelte den Kopf ihres Sohnes, sah ihn entschuldigend an und zog einen Stuhl neben dem von DJ zurück und setzte sich.
Damian Ceccarelli-Rushton
Damian Ceccarelli-Rushton
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