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3. In der Winkelgasse

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Beitrag von Damian Jamie Robbinson Mi Jan 11, 2017 11:59 pm

3. In der Winkelgasse Dqdji210
Damian Jamie Robbinson
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Beitrag von Damian Jamie Robbinson Do Jan 12, 2017 12:20 am

DJ war ein wenig irritiert als er das gigantische Auto DQs Bruder gesehen hat. Es war.. unglaublich. Allein wie schnell das Teil fahren konnte, hatte ihn schon zu tiefst beeindruckt. Er war noch nie in so in einem Gefährt gesessen und jetzt wo er es tat… wusste er dass er es nochmal wollte. Wohl gemerkt nicht in dieser Art, also.. nicht so …groß… und auffällig. Man wusste ja immerhin was man über Männer mit großen Autos sagte. Meistens war dann etwas anderes gar nicht so… egal. Man sollte meinen, dass der junge Schüler sich ohnehin nicht sonderlich für so etwas interessieren sollte. Tat er aber. Pech gehabt Welt und Pech gehabt liebe Familie. So war es nun einmal. Kurz ließ er seinen Blick in Richtung Tobias Rushton schweifen. So groß wie er war…
Egal.

Falsche Gedanken, falsche Gedanken, falsche Gedanken.

Lieber sollte er sich Gedanken über seinen Plan machen. Dieser würde nämlich doch einiges an Probleme darstellen, sollten sie gleich in die Winkelgasse und somit weit weg von der Welt wie die meisten Leute sie kannten. Soweit er wusste, hielt sich die Familie, bei welcher er bald zu Besuch sein würde nicht sonderlich viel von Muggelobjekten. Demnach würde es wohl tatsächlich schwierig werden den Plan durchzuführen, sobald er sich außerhalb der gewohnten Orte befand.

Besagter Plan bestand darin, ein Weihnachtsgeschenk für den anderen Damian zu besorgen. Keine leichte Aufgabe, bedachte man, dass man nicht einmal das Budget hatte um über die Weihnachtsferien nach Hause zu fahren. Es musste also eine andere Lösung her. Da er bei einer anderen Familie die Festtage verbringen würde, und keiner von ihnen so wirkte (zumindest die die er bisher kennengelernt hatte, man musste doch nur auf das Auto achten, dass sich der älteste Sprössling zugelegt hatte) als würden sie sich gerne mit selbstgebastelten Billetts begnügen, musste er für die jeweiligen Personen auch etwas finden. Diesen Part hatte er bereits mit Carmilla abgeklärt. Carmilla, seine Rettung. Seine Lösung für alles, wenn er mal einen Plan braucht. Nur leider nie ganz selbstlos. Aber hey, was war schon das Problem dabei, wenn man einmal ihren Wingman spielen musste, wenn er dafür magische Zauberstabhalter für jeden hatte – und das quasi gratis. Was eher den Plan benötigte war wie bereits erwähnt DQs Geschenk. Etwas das etwas Besonderes war…. Und darum vermutlich auch nicht sonderlich leicht zu erhalten. Sonst wäre es ja austauschbar und wenn DJ etwas nicht sein wollte, dann war es wohl austauschbar sein.

Wieder sondierte der Junge mit den Sommersprossen sein Umfeld. Tobias plauderte mit seiner kleinen Schwester, Damian hörte aufmerksam zu. Scheinbar gab es viel, was er verpasst hatte in der letzten Zeit. Unter anderem einen scheinbar größeren Streit zwischen seinen Eltern.

DJ versuchte ein Seufzen zu unterdrücken. Verflixt, umso länger er darüber nachdachte, desto weniger war er sich sicher, dass es eine gute Idee war, dass er sich dem Jungen, welcher leicht vor ihm schlenderte, angeschlossen hatte. Um Streitigkeiten zwischen Familienmitgliedern zu erleben, musste er nicht erst woanders sein. Hatte man so viele Geschwister wie er, war so etwas beileibe nicht ungewöhnlich. Dennoch war er nun einmal schon hier und das bedeutete, dass er auch einige Verpflichtungen hatte.
Kaum war ihm der Gedanke zu Ende gedacht, fiel ihm eine äußerst günstige…Situation ins Auge. Wenige Meter von ihnen Entfernt stand da ein junges Mädchen. Nicht älter als 14, aber auch nicht viel jünger als 12. Allerdings war er schon immer schlecht darin Alter einzuschätzen. Was jedoch relevant an dem Anblick war, war keinesfalls das junge Mädchen, welches immer wieder ihr langes, gewelltes, rotes Haar zurückwarf, sondern eher, der Rucksack, welchen ihren Rücken zierte und… ziemlich weit offen stand.

„Einladend… Zu einladend…“, stöberte der Gedanke durch seinen Kopf und umso näher sie der Gruppe kamen, in welchem das Mädchen stand, desto verlockender wurde die Idee.

Jedoch musste – um das allgemeine Verständnis zu versichern – hier ein wenig zurückgespult werden. Es war so: Als er vor einiger Zeit von Quentin gefragt wurde, ob er mit ihm die Ferien verbringen wollte, quälte ihn stetig die Frage des Warum.

Warum sollte er jemanden zusätzlich bei sich haben wollen? Bei einem Familienfest? Warum wollte man jemanden nach Hause mitnehmen an einem solchen Tag, wenn man es nicht aus absoluter Vernarrtheit tat? Und dieser Grund war keine Option.
DQ hatte es ihm versprochen… und ein Löwe hielt sein Wort.
Dennoch war es doch irgendwie auffällig oder? Andererseits, wer würde schon so dämlich sein und freiwillig die gesamten Ferien mit jemanden zusammen sein, den man mehr als nur mochte und nicht haben konnte. Das wäre beinahe schon masochistisch und die Tatsache, dass er ihn nicht haben konnte, eine die sich nicht ändern ließ.

Hoffentlich.

Da er also ziemlich sicher war, dass der Grund nicht das verbotene Wort mit L war, musste es also ein anderer sein und dieser war ganz klar und deutlich: Einsamkeit.
Wenn DJ darüber nachdachte, kam er immer wieder auf den selben Schluss. Quentin war ein Gryffindor. Der Gryffindor, der einzige Gryffindor in seiner ganzen Familie. Eine Schande. Soweit hatte er es mitbekommen und demnach wurde er vermutlich nicht halb so sehr von seiner Umgebung geschätzt wie er es eigentlich verdient hätte. Darum wollte er so unbedingt jemanden bei sich haben und da er diese Schwäche nur ungern gegenüber seinen sehr engen Freunden zugeben würde, hatte er ihn eben gefragt. Ganz klar.

Allerdings würde er nicht immer bei ihm sein können. Vor Allem endete die Schule bald und dann? Würde er auch dieser Arbeit nachgehen, die sein Bruder bewältigte? Wenn ja, würde er vielleicht auch so ein schickes Auto fahren (oder etwa doch nicht?), hätte aber niemanden mit dem er sprechen konnte und das war der Punkt an dem es interessant wurde:

DJ wollte natürlich nicht, dass sein Freund Quentin vereinsamte und da er sich mit einem Mal für dessen Sozialleben verantwortlich fühlte, beschloss er, ihnen eine Möglichkeit zu besorgen auch in Zukunft, sollten sie sich gerade nicht sehen können, miteinander kommunizieren zu können.
Ein Handy musste also her.

Er selbst besaß eines – DQ hingegen bestimmt nicht. Immerhin schien sein Elternhaus schon nicht mit der Anschaffung eines netten Sportwagens okay zu sein, da dies scheinbar eine zu große Annäherung an das Muggeldasein hatte. (Zugegebenermaßen bangte DJ ein wenig das Treffen mit dem Vater und der Mutter, der drei Gestalten, welche nun ein wenig vor ihm gingen. Er bezweifelte so langsam, dass DQ sie überhaupt über sein Kommen informiert hatte. Der Junge war immer so unglaublich unorganisiert. Da konnte so etwas doch schon schnell nochmal passieren.)

Bei diesem Punkt, gab es allerdings zwei, nicht ganz unbeachtliche Probleme: Zum einen glaubte DJ nicht, dass es sich bei dem Haushalt der Rushtons um keinen sonderlich technisch fortgeschrittenen handelte. Elektrizität könnte also kompliziert werden. Über diesen Punkt hatte er allerdings schon mit Carmilla gesprochen, die versprochen hatte, zumindest zu versuchen, es magiefreundlich umzugestalten. Das war jedoch nicht die großen Schwierigkeiten an dem Plan. Dass viel größere Problem, war ein anderes. Nämlich die Anschaffung.

Jemand, der kein Geld hatte um zu Weihnachten nach Hause zu fahren, der hatte auch kein Geld um sich ein superfunktionstüchtiges Teil zu kaufen – nur um es dann zu verschenken. Stattdessen sagte er den dreien schnell, dass er nachkommen würde und visierte erst einmal das Mädchen an, welches noch immer mit spannend offenen Rucksack dastand.Betrachtete er sie genauer, konnte er erkennen, dass sie gerade ziemlich intensiv mit einer Person neben ihr diskutierte. Zumindest wirkten sie beide sehr konzentriert und das war seine Chance.

***

Wenig später, spazierte DJ mehr oder minder fröhlich durch den tropfenden Kessel. Damian, seine Schwester und sein Bruder, waren scheinbar mittlerweile noch weiter. Zumindest befanden sie sich nicht mehr in dem Wirtshaus. Auch gut, dann hatte er wenigstens Zeit sich nach seinem kleinen Abenteuer ein wenig zu beruhigen. Es war nicht so, als wäre es so schrecklich spektakulär abgelaufen. Im Grunde hatte er lediglich ‚unabsichtlich‘ das Mädchen gerempelt, woraufhin dieser (da sie ihn zusätzlich nur an einer Schulter trug) zu Boden fiel.

Stifte, Mappen, Bücher und eben auch ihr Handy purzelten heraus und während er unter Entschuldigungen die Sachen wieder zurücklegte, nahm er sich – wie unabsichtlich – selbst das Mobiltelefon, welches schließlich in seiner eigenen Hosentasche landete. Ein ganz klassischer Diebstahl. Nichts was er noch nie getan hatte. Dennoch würde er sich nie ganz daran gewöhnen. Es erzeugte doch jedes Mal ein schlechtes Gewissen und einen Adrenalinkick, der nicht mehr als positiv verstanden werden konnte. Aber nun gut… Es war ja schließlich für einen guten Zweck. Für Damian. Er hatte es nicht verdient einsam sein zu müssen. Ein Trost. Immerhin konnte er helfen. Aber noch immer nicht genug um sein schlechtes Gewissen gänzlich auszuschalten.


Sein Weg führte ihn schließlich neben der Wirtin vorbei, direkt in den wohlbekannten kleinen Hinterhof des Pubs. Als er das erste Mal hier war elf Jahre alt gewesen und hatte gegrübelt und gegrübelt, was damit gemeint war, als man ihm sagte, er könne passieren, würde er den rechten Winkel in die Wand einzeichnen. Kein Erwachsener hatte ihn damals begleitet. Erst als eine junge Dame mit ihrer Tochter auftauchte und den Vorgang vorzeigte, konnte er die Winkelgasse betreten. Das Mädchen von damals hatte ziemlich zerlumpte Kleider an und knallrotes Haar. Das konnte gar nicht ihre natürliche Haarfarbe gewesen sein. Wie sich später herausstellte, war sie es auch tatsächlich nicht. Er hatte sie damals einfach fragen müssen, ob das auch Magie war. Sie hatte gelacht, ihn ausgelacht und ist ihm schließlich nicht mehr von der Seite gewichen. So hatte er Carmilla kennengelernt.

Nun als er vor der Wand stand, war niemand da. Vermutlich waren, dass sie letzten Minuten die er ohne Damian sein würde, für eine relativ lange Zeit. Er würde kontinuierlich förmlich an ihm kleben. Etwas, dass ihn eigentlich nicht störte, aber dennoch… vielleicht sollte er den Moment der Ruhe noch eine kurze Zeitspanne lange nutzen.
DJ hatte 6 Geschwister, davon waren 5 jünger als er. So etwas wie absolute Stille, kannte er demnach eigentlich nicht, denn wenn er nicht daheim war, dann war er in Hogwarts. Und nirgends wo viele Leute in einem Gebäude waren, ja sogar bezüglich der Schlafsäle in einem Raum waren, war es jemals wirklich lautlos. Hier draußen, hörte er nur dumpf die Laute des Pubs. Vielleicht das Rauschen vom Wind. Sonst nichts.
Er nahm sich also kurz diesen Augenblick. Lauschte dieser eigenartig beklemmenden Stille. Genoss sie und fürchtete sie gleichzeitig, ehe er die bekannten Steine mit seinem Zauberstab antippte, die sich wie gewohnt verschoben und ihm wieder Einlass in die Welt der Magie boten, aus welcher er doch eigentlich gerade kam.


Auf der Einkaufsstraße war wie gewohnt ein großer Wirbel. Hexen und Zauberer huschten mit Umhang und Spitzhut, durch die Läden, lachten, schimpften, kommunizierten. Insgesamt eine amüsierte Stimmung, an einem vorweihnachtlichen Abend. Überall schwebten Kerzen, Girlanden hingen vor den Türen und kleine Chöre, die sich an einigen Ecken befanden und ein Lied zu Gunsten der Geburt Christi nach dem anderen sangen. Keine Songs von Mariah Carey oder von Wham. Klassische und weniger klassische, die wohl der magischen Welt entstammten. Über einem der Läden hing nun kopfüber neben der gigantischen Zuckerstange, welche ohnehin ganzjährig die Tür zierte, ein kleiner Weihnachtsbaum, welcher fein mit rosa Bonbons, Windringen, Glaskugeln und natürlich massig Lebkuchen.
Vor besagtem Laden tummelten sich eine Menge Kinder. Manche in Gruppe, andere alleine oder mit einem Elternteil, dass sie versuchten von der Auslage wegzuziehen, welche mit kunstvoll aufgeschichteten Pralinen und anderen Leckereien schrecklich verlockend aussahen.

Sophie James‘ Süßigkeitenladen. Der Traum aller Naschkatzen und verzweifelter Partnerschaften, die den Jahrestag vergessen hatten. In diesem Laden fand man immer genau das richtige. Nicht zuletzt wegen ihrem tollen Angebot, Schokolade in jegliche Form zu hexen, die einem beim Öffnen der Packung auch jedes gewünschte Lied vorsang.

Gerade wollte sich der gebürtige Waliser dazu hinreißen lassen allein hineinzugehen, als eine schrille Stimme ihn aus seinen Gedanken riss.

„DJ!“, schrie sie. „Hier her!“

Carmilla winkte wie verrückt vor der Auslage. Sehr gut. Die hatte sie treffen wollen. Aber musste sie dabei so aufdringlich und laut sein. Sie tat so, als hätten sie sich seit Monaten nicht gesehen, so fröhlich wie sie gerade herumhüpfte. Dabei war es kaum eine Stunde her. Was hatte sie denn davon, außer dass alle starrten?! Aus irgendeinem Grund hatte das Mädchen immer den ungewöhnlichen Drang dazu allen ihrer Mitmenschen klar vor Augen zu führen, dass sie existierte. Um nicht selbst ihre Art zu mimen, hob er nur kurz die Hand, winkte ihr ein wenig merkwürdig zu und ging mit hochgezogenen Schultern auf sie zu.

„Uuuuh DJ!“, quietschte sie, kaum war er bei ihr angekommen.
Es dauerte keine Sekunde bis sie ihm um den Hals gefallen war.


„Könntest du bitte weniger…du sein.“, knirschte der Angesprochene daraufhin und wollte das Mädchen von sich schieben. Keine Chance. Umso mehr er es versuchte, desto mehr drängte sie sich gegen ihn.


„Ach wieso denn?“, flötete sie zuckersüß. „Bin ich dir, etwa peinlich? So wirken wir fast wie ein Paar. Das passt doch perfekt! Wir beide, Weihnachten… Ich kann mir ja fast nichts Schöneres vorstellen als mit dir hier zusammen zu stehen und…“


„Hast du Kevin gesehen?“, unterbrach er sie noch bevor sie aussprechen konnte.

„Gerade vorbeigegangen ja.“, bestätigte sie. Der freundliche Tonfall von zuvor war nicht mehr da.
Eher klang sie bitter.

„Natürlich.“, seufzte er.

Kevin war seit Ende des letzten Schuljahres hinter Carmilla her. Sie hingegen fand ihn absolut unausstehlich und seither versuchte sie sie/ihn stetig damit von sich selbst abzubringen indem sie so tat, als würde sie Interesse an DJ haben… und das war eine Lüge.

So sehr er sie auch liebte, sie tat es in diesem Sinne bestimmt nicht (so wie er im Übrigen auch nicht). Alleine deswegen schon, weil sie ihm öfter als zweimal am Tag sagte, dass seine Frisur einfach nicht als eine solche durchging.
„Klassisch kurz schön und gut. Schrecklich platt und verschnitten hässlich und noch schlechter.“, war meistens ihr Hauptargument.
Zudem fand sie aus irgendeinem Grund auch, dass seine Haut irgendwie kalkig wirkte. Wer würde schon mit jemanden zusammen sein wollen, der einem stetig sagte, dass man aussah wie eine Wand mit schlechtem Haarschnitt? Eben. Niemand. DJ auch nicht. Abgesehen kannte er sie schon viel zu Lange – demnach war das alles sowieso ziemlich unmöglich.

„Du solltest Kevin wirklich langsam sagen, dass du keine Gefühle für ihn aufbauen kannst. So ist das ganze nämlich schon ziemlich – AUA! Verdammt was sollte das denn?!“

Ein fieser Schmerz zog sich durch DJs Fuß als er gerade dabei war ihr eine Moralpredigt zu halten. Wie konnte man so grausam sein?! Nochmals trat seine Freundin mit Genuss auf seinen ohnehin schon geschundenen Fuß. Dabei hatte sie Schuhe mit Absätzen an. Sie sollte wissen, dass das ordentlich ins Auge gehen konnte.
Wehleidig sah er sie an. Dabei bekam er gar nicht mit, wie er dabei unabsichtlich, einfach aus Reflex heraus seine Unterlippe nach vorne schob.


„Du bist selbst schuld, du Trottel. Das war dafür, dass du gesagt hast, ich sollte weniger wie ich sein.“, schimpfte sie sofort streng und nun war sie es die ihn an den Schultern von sich fortschob. Etwas was DJ nicht zwingend als unangenehm befand.
„Du solltest eher froh sein, dass ich so bin wie ich bin, weil du sonst kein vernünftiges Geschenk für deinen Lover hättest.“


Die Aussage ließ DJ kurzzeitig scharf einatmen. Er wollte nicht einmal, dass sie so etwas auch nur im Spaß sagte. Daran zu denken – jetzt so kurz vor der Abreise. Das war unmöglich. Aber bitte… er begann sich zu wiederholen.

„Ich weiß nicht wovon du sprichst.“, widersprach DJ und verschränkte die Arme vor der Brust. Er kam sich wie ein kleines trotziges Kind vor, aber vielleicht war er das gerade ja auch.


Carmilla zog eine Augenbraue hoch. Ihre Mundwinkel zuckten nach oben und man erkannte, dass sie ein Lachen unterdrücken musste.

„Natürlich nicht. Du bist ein einsamer Wolf ohne romantische Vergangenheit.“, prustete sie los.

DJ verdrehte die Augen.

„Es gab nie einen Dylan.“, setzte sie fort. DJ wollte ihr den Tritt, welchen er erleiden musste nur zu gerne zurückgeben. „Und warte… zu wem fährst du jetzt mit? Über Weihnachten? Oh Damian-Spatz. Er stellt dich seinen Eltern vor. Du bist quasi in deinen Flitterwochen.“

„Hör auf!“, zischte DJ nun. Es war wirklich nicht notwendig, dass sie nun alles breittrat, was er ihr mal anvertraut hatte. Irgendwie fühlte es sich an wie Verrat.

„Womit? Dich daran erinnern, dass du gerade für einen Typen, der absolut nicht dein Lover ist – mit dem du aber durchaus rumgeknutscht hast“

„-Habe ich nicht.“, unterbrach er sie.

Carmilla kümmerte sich nicht darum: „Was du hast. Du hast es mir erzählt, Idiot. Du hast ein Handy für ihn geklaut Spatz. Du bist verknallt.“


Das war eigentlich Djs Stichwort. Den Teufel würde er tun sie jetzt daran zu erinnern, dass sie das Teil für ihn modifizieren wollte. Er würde schon irgendwie selbst herausfinden, wie er sicherstellen konnte, das niemand das Ding fand.Hoffentlich…

„Wolltest du nicht von mir, dass ich das präpariere?“, kam sie nun doch tatsächlich drauf, was er von ihr brauchte. „Gib her!“

Nur widerwillig rückte er es doch heraus. Man musste immerhin realistisch bleiben und nüchtern betrachtet, war er alleine nicht in der Lage das zu tun, was getan werden musste.
Sie nahm es mit einem nachsichtigen Lächeln an und verstaute es nun in ihre eigene Rocktasche…Wenn man das Rock nennen konnte. Es war im Großen und Ganzen nichts als ein Fetzen mit Taschen. Ein stilvoller Fetzen mit Taschen. Ihr Kleidungsstil war DJ suspekt. Wieso hüllte man sich absichtlich in Lumpen, wenn man eigentlich die Möglichkeiten hatte, sich vernünftige Kleider zu besorgen? Ein Statement oder einfach nur Selbstinszenierung?

„Mhm. Mal sehen was ich machen kann. Ich schicke es dir dann bis zu Weihnachten. Die Rushtonadresse sollte ich ja haben.“, erklärte sie und sah sich kurz um.
„Aber sag mal…  Wo sind eigentlich deine Beherberger für die nächsten Tage?“

DJ folgte dem Beispiel seiner Freundin und ließ seinen Blick schweifen. Es war schon recht dunkel. Erhellt wurden die Gassen und die Läden von Straßenlaternen und anderen kleinen Lichtern. Dennoch war es finster und die Massenansammlung machte es noch schwerer überhaupt jemanden auszumachen. Kurz ärgerte er sich darüber, dass er sich kein Treffen mit den anderen ausgemacht hatte. Aber sie würden wohl nicht ohne ihn losfahren... oder? Wer konnte schon sagen, was die große Schwester von Damian so alles vorschlug wenn der Tag lang war. Allerdings gab es da auch noch seinen großen Bruder und oh… ja… die Person die ihn eingeladen hatte selbst auch. Die würden wohl kaum wollen, dass er hierblieb und schon Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass er es nicht tat. Zumindest Damian. So besessen wie er von der Idee gewesen war, dass er zu ihm kommen würde, war alles andere nicht möglich.

„Keine Ahnung…“, gab DJ also relativ kleinlaut zu und zuckte mit den Schultern.

Carmilla nickte verstehend.
„Dann komm mal mit in den Shop. Vielleicht kommt das Erbsenhirn ja von alleine auf die Idee, dich hier zu suchen.“, schlug sie vor.

Kurz daraufhin fanden sie sich beide in dem Laden wieder.
Die Leckereien die in den Auslagen versprochen wurden, zeigten sich hier in noch größerer und schönerer Pracht. Nicht nur Kindern ging bei diesem Anblick das Herz auf. Ein wahrer Traum für Kinder und auch für Personen die trotz fortgeschrittenem Alter noch gerne naschten. Was sprach auch dagegen? Süßigkeiten waren wunderbar. Balsam für die Selle. Die Süßigkeiten die Ms. Jones verkaufte noch mehr als alle anderen. Da vergas man dann gerne sowohl die Preise, als auch die größere Kleidergröße, welche man nach längerem Aufenthalt eventuell benötigte.
DJ war ohnehin schon immer begeistert davon gewesen, wie dünn Leah, trotz der riesigen Auswahl die sie zu Hause bestimmt hatte, geblieben war. Er selbst wäre vermutlich, hätte er diese ganzen Leckereien kontinuierlich in unmittelbarer Nähe, schon rund wie ein Luftballon geworden.
Gerade als der Gryffindor ein wenig mit den gigantischen Lollies geliebäugelt hatte, die ihre Farbe je nach Emotion ändern und auch ihren Geschmack (am liebsten aß er sie, wenn er eingeschnappt war, da sie da diesen säuerlichen Geschmack bekamen), als er durch ein Rufen seines Namens aufschreckte und sich im Laden umsah.
Am Eingang stand – wegen der Körpergröße nur schwer zu übersehen – Damian, der beinahe schon panisch, seinen Blick hin und her schwingen ließ. Er wirkte besorgt und auch ein klein wenig, wenn auch nicht sehr, genervt. Auch wenn diese Annahme, eher wirklich eine solche war und sich keinesfalls auf irgendwelche Tatsachen stütze. Damian schien gerade nochmal zum Rufen ansetzen wollen, doch das galt es definitiv zu verhindern. DJ konnte sich schöneres vorstellen, als das der ganze Laden wusste wie er hieß. Gott, wieso musste der Kerl nur immer wieder so peinlich sein.
Schnell drängelte er sich also durch die Mengen, und noch bevor sein baldiger Gastgeber zu dem „J“ nach dem „D“ kam, baute er sich vor ihm auf, stützte die Hände in die Hüften und sah ihn anklagend an.

„Oh! Da bist du da ja. Habe mir schon beinahe Sorgen gemacht.“, merkte Damian nun an, als wäre gar nichts passiert.

„Natürlich… beinahe… deswegen hast du auch den halben Laden niedergebrüllt. Weil du dir nur beinahe Sorgen gemacht hast. Ergibt absolut Sinn.“, erwiderte DJ ein klein wenig ätzend.

Etwas das Damian scheinbar nicht störte. Dieser lächelte nämlich nur milde und zuckte mit den Schultern. Sein Blick huschte schnell hin und her, betrachtete ihn genau, schienen jeden Zentimeter seines Gesichts abzusuchen. Seine Sommersprossen zu zählen und um Himmelswillen, war das DJ unangenehm.

„Könntest du das bitte lassen?!“, raunzte er und drehte aus einem Impuls heraus abrupt das Gesicht weg.

Nicht die feine englische Art, das war ihm schon klar. Aber er hasste es, wenn man ihn so genau betrachtete. Das war irgendwie… Es fühlte sich aus irgendeinem Grund total intim an. Zu intim für seinen Geschmack. Und außerdem machte ihn das alles total nervös. Wieso war er so nervös? Überhaupt stand er schrecklich nahe an dem anderen dran. Kannte er so etwas wie persönliche Komfortzone nicht?! Nun…eigentlich war er ja an ihn herangetreten und hatte somit selbst den Abstand bestimmt, aber das war doch gerade absolut nebensächlich. Sofort wich der Junge also einen Schritt zurück.

„Ich wüsste nicht was ich lassen sollte.“, erwiderte Damian nun etwas perplex. Er klimperte unschuldig mit den langen, dunklen Wimpern. Ob das gespielt war, oder seine echte Reaktion, war DJ gerade relativ egal. Tatsache war, dass Damian es einfach lassen sollte. Was auch immer.

Ein Seufzen glitt über die Lippen des Brillenträgers.

„Na gut.“, meinte er nachgiebig und zuckte mit den Schultern. „Dann höre ich halt auf – mit was auch immer. Jedenfalls würden wir gerne fahren. Hast du alles? Ich bin schon froh, dass ich dich überhaupt gefunden habe. War mir kurzzeitig nicht mehr sicher, ob du nicht vielleicht entführt worden bist.“

DJ drehte sich nochmals kurz um und sah zu dem Lolli, den er sich eigentlich kaufen wollte. Andererseits wollte er die anderen auch nicht mehr solange aufhalten, weshalb er nur mit den Schultern zuckte, nickte und schließlich zustimmend: „Klar, lass uns gehen.“, antwortete.

Zwar dachte er noch kurz daran, sich bei Carmilla zu verabschieden, doch die würde schon von selbst draufkommen, dass er weg war.


Draußen warteten bereits Tobi und Josi, die angeregt miteinander diskutierten, ob ihr Studium oder sein Beruf wichtiger waren. Sie hatten alle einige Einkaufstaschen in den Händen und begrüßten DJ nur flüchtig, als sie zu viert schließlich zurück zum Auto schlenderten.

„Ach übrigens Damian.“, ließ er sich schließlich selbst doch nochmal zu Wort kommen, während sie sich durch Massen der Menschen drängten.

„Hm?“

„Ich lass mich schon nicht so leicht entführen. Ich bin schon ein großer Junge.“, erklärte er schmunzelnd.

„Nicht so groß wie ich.“
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